Ein Drehstrommotor soll über den Taster S1 in den Linkslauf und mit Taster S2 in den Rechtslauf geschaltet werden.
Beide Taster sind in der Anlage nicht hardwareseitig gegeneinander verrigelt.
Wie müssen demnach die Transitionsbedingungen im folgenden GRAFCET aussehen?
Lösung:
Die Darstellung im GRAFCET muss stets eindeutig sein. Auch der unwahrscheinliche Fall, dass die Taster S1 und S2 gleichzeitig betätigt werden, muss berücksichtigt werden. Würde auf eine Negation im GRAFCET verzichtet, so könnten Schritt 3 und Schritt 4 gleichzeitig aktiviert werden. Dies widerspricht jedoch den Gesetzmäßigkeiten der Alternativverzweigung, wonach entweder Schritt 3 ODER Schritt 4 aktiv sein darf.
Auf diese Eindeutigkeit muss immer geachtet werden. Wären die Taster S1 und S2 hardwareseitig gegenseitig verriegelt, könnte man im GRAFCET auf die Negationen in den Transitionsbedingungen verzichten. Gleiches gilt, wenn die Drehrichtungsänderung durch einen Wahlschalter einstellbar wäre.
Würden jetzt tatsächlich beide Taster exakt gleichzeitig betätigt, so würde sich der GRAFCET nicht verändern, d.h. weder Schritt 3 noch Schritt 4 würde aktiviert werden.