Grafcet – FAQ 4 Schlussschritt

Diese Rubrik bietet die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema GRAFCET.
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Grafcet-FAQ 4
Wie endet ein GRAFCET, wenn dieser keine Rückführung besitzt?

Antwort:

Ein GRAFCET kann mit einem Schritt enden. Dieser Schritt wird dann als Schlussschritt bezeichnet.

Ein GRAFCET kann aber auch mit einer Transition enden. Diese Transition wird dann als Schlusstransition bezeichnet

Erklärung:

Damit dieser GRAFCET wieder erneut ablaufen kann, kann z.B. ein zwangssteuernder Befehl eingesetzt werden.

Grafcet – FAQ 3 Rückführung

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Grafcet-FAQ 3
Muss ein GRAFCET immer geschlossen sein, also eine Rückführung vom Ende zum Anfang besitzen?

Antwort:

Nein, das muss nicht zwangsläufig immer so sein.

 

Erklärung:

Sehr viele Grafctes besitzen trotzdem diese Rückführung, da oftmals ein mit GRAFCET beschriebener Prozess mehrmals durchlaufen wird.

Um eine komplexe Anlage beschreiben zu können, genügt es meist nicht, nur einen einzigen GRAFCET zu erstellen. Es werden mehrere Teil-GRAFCETs erstellt. Hierbei kann es leicht vorkommen, dass z.B. einzelne Teil-GRAFCETs keine Rückführung besitzen.

Wie endet ein GRAFCET ohne Rückführung?

Grafcet – FAQ 2 Zeittrigger

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Grafcet-FAQ 2
Eine Transition soll 5 Sekunden nachdem der Sensor B3 bedämpft wurde auslösen. Löst die Transition nach 5s auch aus, wenn B3 nur für sehr kurze Zeit (im Millisekundenbereich) bedämpft wird?

Antwort:

Die zugehörige Transitionsbedingung hierfür lautet 5s/B3.

Nein, die Transition löst nicht aus.

Erklärung:

Die 5s starten mit einer positiven Flanke von B3. Die 5s laufen jedoch nur dann (fehlerfrei) ab, wenn B3 den Wert True beibehält. Wechselt B3 nach wenigen Millisekungen jedoch seinen zustand von True auf False, so läuft die Zeit nicht weiter ab. Die Transition kann also nicht auslösen.

Wechselt jetzt B3 seinen Zustand abermals von False auf True (B3 liefert also wieder eine steigende Flanke), so beginnen die 5s erneut von vorne abzulaufen.

Möchten man oben beschriebenes Verhalten jedoch trotzdem in seine Anlage implementieren, so bietet folgender GRAFCET (über einen kleinen Umweg) eine mögliche Lösung:

Ein kurzer Impuls von B3 lässt die Zeit von 5s fehlerfrei ablaufen.

Ein kurzer Impuls von B3 lässt die Zeit von 5s fehlerfrei ablaufen.

 

Schritt 2a führt keine konkrete Aktion innnerhalb der Analge aus. Der Anlagenbediener wird diesen Schritt während des Prozesses niemals wahrnehmen, denn für den Anlagenbediener gelangt die Steuerung von Schritt 2 (automatisch nach 5s) in den Schritt 3.

Da der Leerschritt nicht als wirklicher Produktionsschritt existiert, wurde als Bezeichnung 2a gewählt. Der Ersteller des GRAFCETs hat hier freie Wahl. Jedoch ist es ratsam, den GRAFCET immer so zu gestalten, dass er lesefreundlich ist. Denn nur so kann er seinen Zweck (Erfassung der Anlagenfunktion) gut erfüllen.

Grafcet – FAQ 1 Konflikt in der Ausgangswertigkeit

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Grafcet-FAQ 1
Darf man speichernd wirkende Aktionen mit kontinuierlich wirkende Aktionen vermischen?

Antwort:
Ja und nein!
Ja, ein Vermischen innerhalb eines GRAFCETs ist möglich, wenn man dabei verschiedene Ausgangsvariablen (hier Q0 und Q3) verwendet.

Speichernd wirkende und kontinuierlich wirkende Aktionen vermischen kann zulässig sein.

Speichernd wirkende und kontinuierlich wirkende Aktionen zu vermischen kann zulässig sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nein, ein Vermischen ist nicht möglich, wenn man sich dabei auf nur eine Ausgangsvariable (hier nur Q0) bezieht.

Hier ein kurzes Video zur Erklärung:

 

Der Inhalt des Videos nochmals in schriftlicher Form:

Grafcet Normverletzung

GRAFCET Normverletzung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erklärung:

Wir betrachten den fehlerhaften GRAFCET. Im Schritt 4 wird die kontinuierlich wirkende Aktion „Q0“ ausgeführt. Das bedeutet, dass Q0 immer genau dann aktiv ist, wenn Schritt 4 aktiv ist. So weit, so gut.

Jeder Leser stimmt zu, dass die Variable Q0 genau dann den Wert 1 zugewiesen bekommt, wenn X4=1 ist.

Was aber viele Leser nicht bedenken ist, dass eine kontinuierlich wirkende Aktion der Variablen (hier Q0) immer dann den Wert 0 zuordnet, wenn der zugehörige Schritt nicht aktiv ist. Folgender GRAFCET soll dies verdeutlichen:

Einer kontinuierlich wirkende Aktion wird immer ein Wert (True oder False) zugeordnet.

Einer kontinuierlich wirkende Aktion wird immer ein Wert (True oder False) zugeordnet.

 

Würde man nun an den Schritt 1 eine speichernd wirkende Aktion (Q3:=1) anhängen, so würde ein Konflikt entstehen, die Variable Q3 würde dann an zwei Stellen gleichzeitig mit sich widersprechenden Werten beschrieben. Denn nach den Gesetzmäßigkeiten einer kontinuierlich wirkenden Aktion müsste die Ausgangsvariable Q3 den Zustand False erhalten, nach den Gestzmäßigkeiten der speichernd wirkenden Aktion müsste Q3 jedoch den Wert True erhalten. Welchen Wert soll nun Q3 erhalten? Es ist nicht so, dass der Zustand True Vorrang vor dem Zustand False hat!

Um diesen Konflikt der Ausgangswertigkeit zu vermeiden, verbietet die Norm die Vermischung von speichernd wirkenden und kontinuielrich wirkenden Aktionen für ein und die selbe Variable.

Siehe hierzu auch Fehlerteufel 10