Wie realisiert man in einem GRAFCET, dass eine Kolbenstange viermal aus und wieder einfährt, bevor die Schrittkette weiter abgearbeitet wird?
Lösung:
Schritt X3 wird als einschließender Schritt bezeichnet. Wird er aktiviert, so aktiviert er seine ihm zugeordnete(n) Einschließung(en), Schritt X4 wird deshalb aktiviert. Nun läuft G2 nach seinen eigenen Regeln ab: Nach dem die Kolbenstange wieder einfährt, wird der Zähler (Counter C) um den Wert 1 erhöht. Dies führt dazu, dass beim viertem Einfahren der Zähler den Wert 4 besitzt. Schritt X5 wird somit nicht mehr verlassen. Aber die nun erfüllte Transition [C=4] deaktivert den einschließenden Schritt X3. Somit wird auch der Teil-GRAFCET G2 deaktiviert.
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Hallo Herr Dhur,
was genau ist der Unterschied zwischen einem Makroschritt und einem eingeschlossenen Schritt?
Hallo Frau Schweiger,
der Makroschritt steht als „Stellvertreter“ für eine bestimmte (vom Anwedner wählbar) Folge von Schritten. Man könnte beispielsweise die Schritte 5 bis 27 durch einen einzigen Makroschritt „ersetzen“. Dadurch würde der so nachträglich bearbeitete GRAFCET für den Betracher übersichtlicher (da kürzer). Wenn im Grafcet dann dieser Makroschritt aktiv ist, so ist die Schrittfolge 5 bis 27 in Wirklichkeit aktiv. Erst wenn der Schritt 27 aktiv ist, wird die Transition freigegeben, die unmittelbar nach dem Makroschritt zu finden ist.
Wird hingegegen ein eingeschlossener Schritt aktiv, so wird ein extra Teil-Grafcet (die sog. Einschließung) aktiviert. Dieser Teil-Grafcet läuft nun nach seinen eigenen Regeln ab. Die Transition, die unmittelbar nach dem einschließenden Schritt zu finden ist, ist JEDERZEIT freigegeben. Löst diese aus, so werden der einschließende Schritt und somit auch der zugehörige Teil-Grafcet deaktiviert.
Fazit: Der Makroschritt muss vollständig „abgearbeitet“ werden, damit er verlassen werden kann, wohingegen der einschließende Schritt jederzeit verlassen werden kann.
In meinem Arbeitsheft finden Sie dazu weitere Beispiele.