Diese Rubrik bietet die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema GRAFCET.
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Grafcet-FAQ 1
Darf man speichernd wirkende Aktionen mit kontinuierlich wirkende Aktionen vermischen?
Antwort:
Ja und nein!
Ja, ein Vermischen innerhalb eines GRAFCETs ist möglich, wenn man dabei verschiedene Ausgangsvariablen (hier Q0 und Q3) verwendet.
Nein, ein Vermischen ist nicht möglich, wenn man sich dabei auf nur eine Ausgangsvariable (hier nur Q0) bezieht.
Hier ein kurzes Video zur Erklärung:
Der Inhalt des Videos nochmals in schriftlicher Form:
Erklärung:
Wir betrachten den fehlerhaften GRAFCET. Im Schritt 4 wird die kontinuierlich wirkende Aktion „Q0“ ausgeführt. Das bedeutet, dass Q0 immer genau dann aktiv ist, wenn Schritt 4 aktiv ist. So weit, so gut.
Jeder Leser stimmt zu, dass die Variable Q0 genau dann den Wert 1 zugewiesen bekommt, wenn X4=1 ist.
Was aber viele Leser nicht bedenken ist, dass eine kontinuierlich wirkende Aktion der Variablen (hier Q0) immer dann den Wert 0 zuordnet, wenn der zugehörige Schritt nicht aktiv ist. Folgender GRAFCET soll dies verdeutlichen:
Würde man nun an den Schritt 1 eine speichernd wirkende Aktion (Q3:=1) anhängen, so würde ein Konflikt entstehen, die Variable Q3 würde dann an zwei Stellen gleichzeitig mit sich widersprechenden Werten beschrieben. Denn nach den Gesetzmäßigkeiten einer kontinuierlich wirkenden Aktion müsste die Ausgangsvariable Q3 den Zustand False erhalten, nach den Gestzmäßigkeiten der speichernd wirkenden Aktion müsste Q3 jedoch den Wert True erhalten. Welchen Wert soll nun Q3 erhalten? Es ist nicht so, dass der Zustand True Vorrang vor dem Zustand False hat!
Um diesen Konflikt der Ausgangswertigkeit zu vermeiden, verbietet die Norm die Vermischung von speichernd wirkenden und kontinuielrich wirkenden Aktionen für ein und die selbe Variable.
Siehe hierzu auch Fehlerteufel 10
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