Im Grafcet 21 wurde schon auf die Problematik hingewiesen die entstehen kann, wenn man eine Variable textuell ergänzt und diese von einer kontinuierlich wirkenden Aktion beschreiben lässt.
Hier soll das Thema ergänzend durch ein kurzes Video erklärt werden:
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Grafcet – FAQ 6 kontinuierlich wirkende Aktion
Diese Rubrik bietet die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema GRAFCET.
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Grafcet-FAQ 6
Wenn kontinuierlich wirkende Aktionen ständig ihre Variablen beschreiben, so muss doch folgender GRAFCET immer einen Konflikt der Ausgangswertigkeit erzeugen?
Antwort:
Nein, das ist nicht so.
Erklärung:
Es werden nur die Variablen von kontinuierlich wirkenden Aktionen durch inaktive Schritte mit dem Wert false beschrieben, welche nicht bei dem aktuell aktiven Schritt vorkommen.
Im betrachteten GRAFCET wird also bei aktivem Schritt X1 der Variablen Q0 der Wert 1 zugewiesen. Durch X2 und X4 erhält Q0 nicht den Wert 0, da Q0 ja beim aktiven Schritt X1 vorkommt.
Fehlerteufel 10 – Konflikt in der Ausgangswertigkeit
Angenommen, eine Schützspule wird im Schritt 1 speichernd wirkend eingeschaltet und im Schritt 3 speichernd wirkend abgeschaltet.
Darf die gleiche Schützspule im Schritt 4 durch eine kontinuierlich wirkende Aktion wieder eingeschaltet werden?
Lösung:
Nein, denn die Norm schreibt vor, dass eine Ausgangsvariable, welche speichernd wirkend verwendet wurde somit nicht mehr als kontinuierlich wirkende Aktion verwendet werden darf.
Im ersten Moment werden viele Leser behaupten, der linke GRAFCET wäre doch eindeutig:
Die Schützspule würde mit Schritt 1 eingeschaltet, mit Schritt 3 abgeschaltet und mit Schritt 4 wieder eingeschaltet.
Jedoch wurde bei dieser Betrachtung ein wichtiger Aspekt (bezüglich kontinuierlich wirkende Aktionen) nicht beachtet:
In Schritt 4 wurde Q0 als kontinuierlich wirkende Aktion abgebildet. Für eine kontinuierliche Aktion gilt, sie ist maximal so lange aktiv, wie der zugehörige Schritt aktiv ist.
Es hilft hier die Vorstellung, dass eine kontinuierlich wirkende Aktion die Ausgangsvariable zu jeder Zeit beschreibt (und nicht einmalig, wie eine speichernd wirkende Aktion).
Deshalb gilt, dass immer dann wenn der zugehörige Schritt NICHT AKTIV ist, diese Aktion inaktiv sein MUSS.
Somit entsteht im Schritt 1 nun ein Konflikt der Ausgangswertigkeit!
Der rechte GRAFCET löst dieses „Problem“, in dem er ausschließlich kontinuierlich wirkende Aktionen verwendet.